Was ist Ransomware: Das müssen Unternehmen wissen und jetzt tun
Was ist Ransomware?
Ransomware ist eine Form von Schadsoftware, die Dateien auf einem Computer oder Netzwerk verschlüsselt und so den Zugriff darauf blockiert.
Die Täter fordern dann ein Lösegeld, meist in Kryptowährungen wie Bitcoin, um die Dateien wieder freizugeben. Der Begriff "Ransomware" setzt sich aus den englischen Wörtern "ransom" (Lösegeld) und "software" zusammen.
Es gibt zwei Hauptarten von Ransomware: Crypto-Ransomware verschlüsselt einzelne Dateien, während Locker-Ransomware das gesamte System sperrt.
Die Schadsoftware verbreitet sich oft über E-Mail-Anhänge, Phishing-Nachrichten oder Exploit-Kits, die Schwachstellen in veralteter Software ausnutzen.
Die Gefahren von Ransomware für Unternehmen
Ein Ransomware-Angriff kann für Unternehmen verheerende Folgen haben und ist eine Gefahr, auf die sich Unternehmer vorbereiten sollten. Neben dem Verlust wichtiger Daten kommt es zu Betriebsunterbrechungen, die hohe finanzielle Schäden verursachen können.
Hinzu kommen die Kosten für die Wiederherstellung der Systeme und mögliche Lösegeldzahlungen.
Auch Reputationsschäden und Vertrauensverluste bei Kunden sind nicht zu unterschätzen. Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen wie die DSGVO können zudem empfindliche Bußgelder nach sich ziehen.
Bekannte Beispiele für Ransomware-Angriffe sind WannaCry, Petya und Ryuk.
WannaCry legte 2017 weltweit über 200.000 Computer lahm, darunter auch Krankenhäuser und Behörden. Der Gesamtschaden wird auf mehrere Milliarden US-Dollar geschätzt.
Arten von Ransomware und ihre Funktionsweise
Crypto-Ransomware wie CryptoLocker oder Locky verschlüsseln einzelne Dateien auf infizierten Geräten. Dabei kommen starke Verschlüsselungsalgorithmen zum Einsatz, die ohne den passenden Schlüssel nicht zu knacken sind. Die Opfer erhalten meist eine Lösegeldforderung mit Zahlungsanweisungen in Bitcoin.
Locker-Ransomware wie Petya sperrt dagegen den Zugriff auf das gesamte System. Der Rechner lässt sich nicht mehr starten und zeigt nur noch die Erpressernachricht an. Auch hier werden Kryptowährungen zur Zahlung des Lösegelds verlangt.
Eine besonders perfide Variante ist Ransomware-as-a-Service (RaaS). Dabei bieten Cyberkriminelle im Darknet fertige Ransomware-Tools an, die auch von technisch weniger versierten Tätern eingesetzt werden können. Die "Kunden" zahlen dann einen Teil der Lösegelder als Provision an die Entwickler.
Wie Unternehmen sich vor Ransomware schützen können
Um sich wirksam vor Ransomware zu schützen, müssen Unternehmen sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen ergreifen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Prävention.
Prävention: Technische Maßnahmen zur Abwehr von Ransomware
- Einsatz von Antivirus-Software und Firewalls auf allen Geräten
- Regelmäßige Updates und Patches für Betriebssysteme und Anwendungen
- Absicherung von Fernzugriffen (RDP) durch VPN und Zwei-Faktor-Authentifizierung
- Netzwerksegmentierung und Zugriffskontrollen, um die Ausbreitung von Ransomware zu begrenzen
- Endpoint-Schutz mit Verhaltensanalyse zur Erkennung verdächtiger Aktivitäten
- Spam- und Phishing-Filter für E-Mails zur Abwehr von Ransomware-Kampagnen
Prävention: Organisatorische Maßnahmen und Mitarbeitersensibilisierung
- Erstellung und Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien und Passwort-Policies
- Regelmäßige Backups wichtiger Daten, die offline und getrennt vom Netzwerk aufbewahrt werden
- Schulungen für Mitarbeiter zur Erkennung von Phishing und Social Engineering
- Einschränkung von Benutzerrechten und Kontrolle von Administratorzugriffen
- Entwicklung eines Incident-Response-Plans und Durchführung von Notfallübungen
Erkennung und Reaktion auf Ransomware-Angriffe
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lässt sich ein Ransomware-Befall nicht immer verhindern. Umso wichtiger ist es, einen Angriff schnell zu erkennen und richtig zu reagieren.
Anzeichen für eine Ransomware-Infektion sind plötzlich verschlüsselte Dateien, Lösegeldforderungen auf dem Bildschirm oder eine ungewöhnlich hohe Netzwerkaktivität. Auch Fehlermeldungen beim Öffnen von Dateien oder ein verlangsamtes System können auf Ransomware hindeuten.
Im Falle eines Ransomware-Angriffs müssen sofort folgende Schritte eingeleitet werden:
- Betroffene Systeme vom Netzwerk trennen, um eine Ausbreitung der Ransomware zu verhindern
- Infizierte Geräte ausschalten, um eine Verschlüsselung weiterer Dateien zu stoppen
- Vorfall an die IT-Sicherheitsverantwortlichen und die Unternehmensleitung melden
- Strafverfolgungsbehörden wie BSI oder Europol informieren und Anzeige erstatten
- Forensische Untersuchung einleiten, um Angriffswege und Schaden zu ermitteln1
- Wiederherstellung der Daten aus Backups prüfen, Lösegeldzahlung nur im Notfall erwägen
Ausblick und Zukunft der Ransomware-Bedrohung
Experten gehen davon aus, dass Ransomware-Angriffe weiter zunehmen und sich verstärkt gegen Unternehmen richten werden. Dabei dürften die Angreifer immer gezielter vorgehen und auch vor Erpressung durch Leaks sensibler Daten nicht zurückschrecken.
Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen wird die Ransomware der Zukunft noch gefährlicher machen. So könnten die Schadprogramme lernen, Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und sich selbstständig im Netzwerk zu verbreiten.
Um dieser Bedrohung zu begegnen, müssen Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz aus Prävention, Detektion und Reaktion verfolgen. Dazu gehören neben technischen Lösungen wie KI-basierter Verhaltensanalyse auch organisatorische Maßnahmen und eine starke Sicherheitskultur.
Auch die internationale Zusammenarbeit von Strafverfolgern und der Austausch von Bedrohungsinformationen müssen intensiviert werden. Nur so lassen sich die Hintermänner von Ransomware-Kampagnen identifizieren und ihre Infrastrukturen zerschlagen.
Letztlich geht es darum, die Cyber-Resilienz von Unternehmen zu stärken und im Ernstfall schnell wieder handlungsfähig zu sein. Dazu braucht es neben einem effektiven Notfallmanagement auch eine Strategie zur Krisenkommmunikation und Schadensbegrenzung.
Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Ransomware ist eine ernste Bedrohung für Unternehmen jeder Größe und Branche. Die Schadsoftware kann hohe finanzielle Schäden verursachen, Betriebsabläufe stören und das Vertrauen von Kunden und Partnern nachhaltig erschüttern.
Um sich wirksam zu schützen, müssen Unternehmen in Prävention, Erkennung und Reaktionsfähigkeit investieren. Dazu gehören technische Maßnahmen wie Antivirus-Software, Backups und Netzwerksegmentierung ebenso wie Mitarbeiterschulungen und klare Notfallpläne.
Checkliste für Unternehmen: Das sollten Sie jetzt tun
Folgende Checkliste fasst die wichtigsten Schritte zur Verbesserung der Ransomware-Abwehr zusammen:
- Einsatz und regelmäßige Aktualisierung von Sicherheitssoftware auf allen Geräten
- Zeitnahe Installation von Patches und Updates für Betriebssysteme und Anwendungen
- Absicherung von Remote-Zugriffen durch VPN und Zwei-Faktor-Authentifizierung
- Implementierung von Netzwerksegmentierung und strikten Zugriffskontrollen
- Regelmäßige Offline-Backups wichtiger Daten und Systeme
- Schulung von Mitarbeitern zur Erkennung von Phishing und Social Engineering
- Erstellung und Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien und Passwort-Policies
- Einrichtung von Monitoring und Alarmierung zur schnellen Erkennung von Angriffen
- Entwicklung und Test von Incident-Response- und Wiederherstellungsplänen
- Abschluss einer Cyber-Versicherung zur Absicherung von Ransomware-Schäden
Unternehmen, die diese Maßnahmen konsequent umsetzen, sind deutlich besser gegen Ransomware gewappnet. Dennoch gibt es keine hundertprozentige Sicherheit. Entscheidend ist daher auch eine Kultur der kontinuierlichen Wachsamkeit und Verbesserung.
Als IT-Sicherheitsexperten unterstützen wir von ByteSnipers Unternehmen ganzheitlich beim Schutz vor Ransomware und anderen Cyber-Bedrohungen. Unsere erfahrenen Pentester und Incident-Responder stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite - von der Prävention bis zur Krisenreaktion. Kontaktieren Sie uns, um mehr über unsere maßgeschneiderten Sicherheitslösungen zu erfahren.